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Naturgarten im Hortus Netzwerk
neben Fasanenweg  3
74613 Öhringen -Möglingen

 

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hortus picorum viridium
hortus picorum viridium

Was ist das, ein Hortus ?

Ein Hortus ist ein Garten oder ein Stück Land für die Natur und den Menschen --- eine Art Arche Noah für einheimische Tiere und Pflanzen. 

Er ist idealerweise in 3 Zonen gegliedert:

 

--- Pufferzone

--- Hotspotzone und

--- Ertragszone

 

Die Pufferzone umgibt den Garten und grenzt ihn nach außen durch eine Hecke aus einheimischen Sträuchern ab. Zusätzliche Strukturelemente wie Reisighaufen, Totholzstämme, Steinhaufen und Sand- oder Erdhügel schaffen weiteren Lebensraum, der vielen Tierarten Schutz und Nahrung bietet.

 

In der Hotspotzone herrscht große Artenvielfalt. Blumenwiesen, die auf nährstoffarmem Boden wachsen und Steingartenanlagen mit zahlreichen Unterschlupfmöglichkeiten bieten Lebensraum für zahllose Pflanzen- und Tierarten.

 

Eine Ertragszone mit ihren Beerensträuchern, Gemüse- und Kräuterbeeten vervollständigt das Konzept eines 3-Zonen-Gartens. Den großen Beitrag, den dieses Konzept für die Erhaltung einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt in unserer unmittelbaren Umgebeung leisten kann, hat Markus Gastl in dem Buch am Ende dieser Seite überzeugend ausgeführt.

 

Pflanzen- und Insektenschutzmittel sowie künstlicher Dünger werden in einem Hortus nicht eingesetzt. Alle Zonen sind miteinander vernetzt und stabilisieren sich gegenseitig, so dass es kaum Schädlingsbefall gibt.

 

 

Am Beispiel einer Blattlauskolonie veranschaulicht die folgende Bilderreihe, wer in einer giftfreien Umgebung unter Anderen auf den Plan tritt, um die "Invasion" zu stoppen.

 

Blattlauskolonie an einer Distel

Noch geht es den Blattläusen gut. Die Ameisen, die man im Bild erkennen kann, tun ihnen nichts. Ganz im Gegenteil, sie hegen und pflegen sie, weil sie an den Auscheidungen der Blattläuse, dem sogenannten "Honigtau", interessiert sind. 

Langbauchschwebfliegen bei ihrer Paarung im Flug.

Langbauchschwebfliegen, die zwischen ihren rastlosen Flügen für einen kurzen Moment fliegend auf der Stelle verharren, sind in den meisten Gärten ein vertrautes Bild. Als ausgewachsene Tiere leben sie von Pollen und Nektar.

Schwebfliege an Blautlauskolonie

Dass ihre Larven aber große Blattlausvertilger sind, ist weit weniger bekannt.

Hier im Bild ist gerade ein Weibchen auf einem Blatt gelandet, das auf der Unterseite von Blattläusen besiedelt ist. Sie wird ihre Eier in diese Kolonie. legen und damit sicherstellen, dass für ihre Larven der Tisch reich gedeckt ist.

Siebenpunkt-Marienkäfer

Ausgewachsene Marienkäfer fressen bis zu 50 Blatt- oder Schildläuse am Tag. Sie sind deshalb in jedem Garten gern gesehene Gäste.

Marienkäferlarven

Dieses Bild zeigt 2 Larven des Marienkäfers. Wie bei den Schwebfliegen wurden die Eier mitten unter die Blattläuse gelegt, von denen sie sich im Larvenstadium ausschließlich ernähren. Diese Beiden haben ihre Kolonie schon verputzt und suchen jetzt nach neuen "Opfern".

 

Schwanzmeise

Eine ganze Reihe von Vogelarten sammeln die Blattläuse von den Blattunterseiten oder den Triebspitzen ab. Blau- und Kohlmeise haben Sie bestimmt schon dabei beobachtet. Aber auch Sperlinge füttern ihre Jungen mit Blattläusen.

Schwanzmeisen sehen wie kleine Kobolde aus, wenn sie die Blattläuse von den Rosen "pflücken".

Eine Grabwespe mit erbeuteter Blattlaus am Eingang der Nisthöhle

Von den meisten Menschen unbemerkt, verrichten die Grabwespen ihr segensreiches Werk. Diese Wespen leben solitär, d.h. jedes Weibchen ist eine Königin und alleine für die Brut zuständig. Sie legen im Durchschnitt 50 Brutzellen  in morschem Holz an, in die jeweils ein Ei gelegt wird. In jede dieser Zellen werden bis zu 60 Blattläuse als Proviant für die Larven eingetragen.

 

 

Blick ins Innere einer Grabwespen-Brutröhre in einem dafür gebauten Schaukasten

Sehr schön kann man auf dem Bild die voneinader abgetrennten Brutzellen erkennen. Jede dieser Zellen ist vollgestopft mit Blattläusen, die der Larve nach dem Schlüpfen als Nahrung dienen. Links im Bild sieht man die ausgewachsene Wespe, die diese Zellen angelegt hat. Sie ist mit ihrer Nestanlage noch nicht fertig, hat aber wegen schlechten Wetters einen Ruhetag eingelegt.

 

 

 

 

Durch welche geeigneten Maßnahmen solche natürlichen Prozesse im Garten unterstützt werden können, wird im weiteren Verlauf dieser website grob skizziert. Detailliert und packend wird das Thema von Markus Gastl im weiter unten empfohlenen Buch aufgearbeitet.

 

 

Woher stammt die Idee mit dem Hortus ?

 

Markus Gastl, der Gründer des Hortus-Netzwerkes, ist Ende 2000 mit dem Fahrrad von Feuerland an der Südspitze Südamerikas zu den Eskimos ganz im Norden Nordamerikas aufgebrochen. Nach zweieinhalb Jahren und  über 40 000 km im Sattel kam er dort an. Überwältigt von den Begegnungen mit fremden Menschen und Tieren, aber auch erschüttert über die gnadenlose Zerstörung von Natur und Umwelt. Aber ihm war auch bewusst, dass der Raubbau an der Natur nicht nur im fernen Amerika ein Problem darstellt, sondern dass das Sterben der Arten auch vor unserer Haustür eine bedrohliche Dimension angenommen hat.

Der ständige Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr, aber auch die moderne Form der Landwirtschaft lassen geeignete Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten immer mehr schrumpfen.

Noch bei den Eskimos fasste er den Entschluss, nach seiner Rückkehr der Natur "etwas Gutes" zu tun... und er hat Wort gehalten.

 

Er hat 2007 eine sogenannte Fettwiese von 7000 qm erworben. Außer Löwenzahn und Gras wuchs hier nichts. Es ist ihm gelungen,das Areal so umzugestalten, dass das Grundstück innerhalb von nur 5 Jahren in den erlesenen Kreis der "Gartenschätze in Bayern: 70 Parks und private Gärten zum Entdecken und Genießen" aufgenommen wurde.

 

 

 

 

Im nebenstehenden Buch hat er dargelegt, wie wir alle zur Erhaltung der Vielfalt in der Natur beitragen können. 

Mit seinem "Hortus Insectorum", dem Garten für Insekten, hat er den Grundstein für das Hortusnetzwerk gelegt, dem sich erfreulicherweise jetzt auch gleichgesinnte Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz anschließen. Der Kleinste dieser Gärten hat gerade mal 50 qm.

Der Austausch untereinander mit wertvollen Praxistipps und Samentauschaktionen läuft über facebook --- ich möchte diese Bereicherung nicht mehr missen.

 

Eine Karte mit allen Gärten im Hortus-Netzwerk,  gibt es hier....

 

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Artenvielfalt bewahren im eigenen Garten. Verantwortlich für den Inhalt: Martin Herbst