Vor allen Dingen bei den Schwebfliegen trifft man viele Arten, die das Aussehen von giftstachelbewehrten Wespen oder Hornissen annehmen, um Freßfeinde abzuschrecken. Sie setzen darauf, dass der Feind auf diesen Bluff hereinfällt und nicht merkt, dass sie selbst völlig harmlos sind und gar keinen Stachel besitzen. Es scheint sehr gut zu funktionieren, denn die Strategie der Mimikry ist im Tierreich weit verbreitet.
Ist es für uns leicht, den Bluff zu durchschauen?
Ja, es ist.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Flügel. Bienen und Wespen haben 4, die Fliegen jedoch nur 2 Flügel. Das ist unter Umständen nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Deshalb sollte der zweite Blick auf die Fühler gehen. Bienen und Wespen haben relativ lange Fühler, alle Fliegen dagegen allenfalls klitze-kleine "Hörnchen". (siehe Bild unten).
Also: Wenn ein Insekt für uns gefährlich aussieht aber keine Fühler hat, handelt es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um eine harmlose Schwebfliege.
Während die ausgewachsenen Schwebfliegen in der Regel an Blüten Nektar saugen oder Pollen verzehren, ernähren sich die Larven von vielen Arten ausschließlich von Blattläusen. Im Bild oben ist ein Weibchen gerade auf einem Blatt mit einer Blattlauskolonie gelandet, um dort die Eier abzulegen.
Deshalb beim Anblick einer Blattlauskolonie nicht zum Gift greifen !
Durch den Einsatz von Gift würde zwar diese Blattlauskolonie vernichtet, aber auch ihre Freßfeinde wie die Larven von Schwebfliegen und Marienkäfern. Ohne Freßfeinde würde die nächste Blattlausinvasion um so heftiger ausfallen.
Dieser Art hat man auch den Namen "kleine Mistbiene" gegeben, weil sie ihre Eier im Kompost, aber auch in Pferdemist oder Kuhdung ablegt. Man erkennt sie leicht an den keulenartig verdickten Oberschenkeln der Hinterbeine.
Mehr über die Schwebfliegen...
Niemand hat gerne Schmeißfliegen in seiner Nähe und wer kennt nicht den Impuls, draufzuhauen, wenn er so eine Fliege erblickt. Seit ich dieses Foto in meiner Müsli-Schale geschossen habe, sehe ich auch in dieser Kreatur nur noch das Wunder und die Schönheit der Natur und nicht mehr den vermeintlichen Lästling.
Diese Art ernährt sich von anderen Insekten. Hier im Bild hat sie gerade eine kleine Obstfliege erbeutet.
Unterhalb des Flügelansatzes ist sehr deutlich das sogenannte "Schwingkölbchen" als gelber Punkt an einem rötlichen Stiel zu erkennen, das alle Fliegen besitzen. Es handelt sich hierbei um umgebildete Hinterflügel, die im Gegentakt zu den Vorderflügeln schwingen. Sie dienen als Gleichgewichtsorgan. Wenn man sie entfernt, ist die Fliege flugunfähig.
Alle Arten entwickeln sich parasitisch in Larven, Puppen oder der ausgewachsenen Form von anderen Insekten. Besonders Insekten, die durch Massenvermehrung nach ihrer Verschleppung in andere Kontinente große Schäden angerichtet haben, konnten durch nachträgliche Einführung der auf diese Insekten spezialsierte Raupenfliege dauerhaft unter Kontrolle gebracht werden. Als positives Beispiel nennt die Literatur den kleinen Frostspanner.
Diese Art , die keinen deutschen Namen besitzt, legt seine Eier an Baumwanzen ab. Die Larven bohren sich in den Wirt und überwintern dort. Im Frühjahr bohrt sich die Larve ins Freie, verpuppt sich und schließlich schlüpft die Fliege.
Auch diese Art hat keinen deutschen Namen. Alles verhält sich bei ihr gleich zu der darüber beschriebenen Art. Einziger Unterschied: Ihre Wirtsart, die parasitiert wird, ist nicht die Baum-, sondern die Gartenwanze.
Diese Fliegen sind auffällig hummelartig behaart. Manche Arten wie z. B. die Abgebildete, besitzen einen sehr langen Rüssel, der zum Aufsaugen von Nektar verwendet wird.
Wie die weiter oben gezeigten Raupenfliegen entwickeln sich auch die Larven der Wollschweber parasitisch.